Nur mal so....

das Eingangsposting lautete :

wer Lust und Zeit hat kann hier her kommen nur nicht mehr als 2

Nach ein paar guten Stunden wachte Richard erschrocken auf und schaute sich um, verwirrt sich wo anders zu befinden als in seinem Schlafzimmer, doch langsam aber sicher kehrten die Erinnerungen zurück, Stück für Stück. Und er wusste, was zu tun war. Vorsichtig, um Juliano nicht aufzuwecken, tappste er aus dem Bett und suchte lautlos nach seinem Mantel. Nachdem er es gefunden hatte und er leise aufgekeucht hatte, holte er seinen Block und Stift da heraus, stolperte in das Wohnzimmer und fing an, das zu zeichnen was ihm schon seit gut einer Woche herumgeisterte. Es dauerte gut eine Stunde, bis er das fertige Bocetto vor sich hatte, skeptisch hielt er es auf Abstand. Es war das wohl beste Werk, was er bis jetzt entwerfen hatte dürfen- und das schwierigste allemal, vielleicht war er deswegen so verzweifelt gewesen. Das würde eine ganze Arbeit werden...aber wenn sein Vater das sehen würde, würde er stolz sein.
-"Ich bin ein Genie~!" hauchte Richard und wäre am liebsten auf dem Sofa auf und ab gesprungen, verkniff es sich jedoch streng, und begnügte sich damit die Skizze zu mustern. Leise schob er den Block in die Jackentasche zurück, und schlich ins Zimmer von Juliano, der wohl schlief. Auf der einen Seite war er sehr dankbar, dass er sich um ihn gekümmert hatte, andererseits hatte er das gestrige Erlebnis ganz sicher nicht vergessen. Wobei es eigentlich nicht um ihn ging, sondern um die Decke. Richard wollte da wieder hinein, ihm war kalt. Aber nun ja, gute Freunde und Arbeitskollegen würden sich auch eine Decke teilen, schneiderte er es sich zurecht und huschte mit einem leichten Schaudern unter die angenehm vorgewärmte Decke, und zog sie sich über dem Blonden Haupt. Wenn er Glück hatte konnte er so tun als würde er schlafen und ein paar angenehme, wohligwarme Stunden dort verbringen. Wenn man von der Arbeit absah war er unerträglich träge.

Juliano murmelte wie immer im Schlaf und drehte sich ab und zu jedoch wachte er nach kurzer Zeit Auf und hörte den Blonden in seinem Wohnzimmer jedoch hatte er einfach keine Lust jetzt auf zu stehen und er hoffe das der Blonde bleiben würde. Als er hörte das
Richard zurück kam musste er schmunzeln und als er endlich neben ihm lag konnte er nicht anderst als sich um zu drehen und sich an seinen Rücken zu kuscheln.
"Und problem gelöst?" fragte er leise geähnent und legte seine Nase in Richard Nacken. Er genoss es ihm so nahe zu sein und er roch deutlich den lieblichen Duft des Engländers.

Richard rührte sich kein Zentimeter, als er Juliano hörte und spürte. Er überlegte kurz, ob er nicht so tun sollte, als würde er wirklich schlafen, doch er hatte wohl sein Aufstehen gemerkt.
-"Bestens sogar" murmelte er selbstgefällig. Es würde etwas ganz, ganz Großes werden, und er würde sich Zeit lassen, schließlich wurden die große weltberühmten Gemälde und Bauwerke auch nicht von heute auf morgen. Und das war ja das großartiges an einem Meisterwerk, die Erarbeitungszeit. "...und tut mir Leid für mein Unmögliches Verhalten gestern Abend..." fügte er noch widerwillig hinzu. Er hätte nie gedacht, dass er je seinen Vater so ähneln konnte...er kugelte sich ein, um noch ein wenig mehr von der Wärme abzubekommen, und seufzte. Er hasste den Winter, und liebte den Frühling...

Juliano nickte leicht an dem Hals des Blonden und zog ihn automatisch noch näher an seinen eigenen Körper. er mochte Winter nicht erst recht weil es hier viel kälter war als er es gewohn war und es war schrecklich.
"Das ist gut." murmelte er leise und seine Lippen bewegten sich dabei nur leicht da sie dicht an Richards Nacken waren. Er war viel zu müde um jetzt irgend etwas zu wolen aber er war nun mal so das er es selbst unterbewusst machte. Das Zweite was der blonde sagte fand er jedochetwas lächerlich.
"Meine Tür steht dir immer offen." sagte er schlicht und schloss seine augen wieder, irgenwie wollte er noch eine runde schlafen aber er konte nicht.

Wenn sie immer offen war, konnte er ja wieder hinausschreiten, dachte sich Richard ruhig, rührte sich aber nicht. Er wünschte, sein Verstand und sein Herz würden auch wenn es nicht um Mode ging Hand in Hand gehen.
-"...ich bin hier weil es warm ist, aber es ist gut zu hören" nuschelte er in einen Versuch, zu rechtfertigen warum er noch hier war, und schauderte widerwillig bei seiner Berührung. Selbst eingemummt in seinen Kleidern war ihm bei diesen Temperaturen immer noch entsetzlich kalt, oder vielleicht kam es ihm nur so vor. Wie auch immer, hier war es warm, und sein praktischer Sinn sprach absolut dagegen, da draußen zu gehen, mit zitternden Händen konnte er keinen Meisterwerk schaffen, fiel ihm dann ein. "...meine >absolute Kreation< wird aber bis zum Frühling warten müssen" erzählte er bedauernd. Aber wie hieß es doch gleich? Gut Ding will Weile haben? Seltsamerweise kam er sich just in diesen Augenblick vor wie ein Igel im Bau, wie er sich zusammenkugelte und sich an die warme Decke krallte. Aber Juliano schienen die unsichtbaren Nadeln wohl nichts auszumachen.

Juliano lächelte an Richards nacken, er war manchmal echt komisch aber genau das mochte der Italiener an ihm so sehr. Leicht schüttelte er den Kopf und seine Lippen streiften den Nacken des Blonden, jedoch machte Lio das ohne das es ihm wirklich bewusst war.
"Dann ist ja gut." murmelte er schläfrig. Die Müdigkeit durchdrang ihn aber er wollte einfach nicht schlafen nicht wenn er dem Engländer so nah war. Er hoffte das er das neuste Werk des jungen Desingers bald zu Gesicht bekommen würde. Es würde warlich ein Meisterwerk werden da war er sich ziemlich sicher.
"Ich darf es doch sehen falls du es fertig stellst?" fragte er neckend und Betonte das falls extra stark. Er war sich sicher das Richard es schaffen würde aber selbst in der Müdigkeit machte es ihm spaß den Blonden etwas zu ärgern.

Erneut schauderte Richard, er fand diese Geste angenehm, das war konfliktiv. Eindeutig, gute Arbeitskollegen würden so etwas nicht miteinander machen, so rutschte er ein wenig von ihm weg. Er konnte nicht seine Gedanken ordnen, wenn er ihm so Nahe war, und er empfand das als äußerst irritierend, überlegte Richard und schloss die Augen, um die ganze Wärme um sich herum abzuspeichern. Er konnte ja nicht bis zum Winterende hier bleiben. Zu seinem Verdruss.
Auf die Bemerkung des Italieners musste Richard empört schnauben. Natürlich würde er das fertig kriegen, sonst wäre er ja nicht ein Kelly.
-"Ich werde es fertig stellen" nun betonte er stur das >werde<, "Wenn ich es nicht schon davor zum Museum in London schicke, versteht sich" ]erwiderte er schnippisch. Sein Kleid neben der Krone der Königin Elisabeth...das wäre doch mal was. Es war sehr kompliziert, es zu schneidern. Die Schnitte, die Art, wie man es nähen und falten mussten, und die vielen Details machten es zu einer echten Herausforderung...vor der er nicht zurückschreckte, selbstverständlich.