Der große Brunnen

---> Dachcafé

Jack ging die Treppen hinunter. Er ging irgendwelche Gänge entlang und traf nach geraumer Zeit auf eine Tür zum Schulgarten. Ohne lange zu überlegen trat er hinaus und ging über den Kiesweg und die beiden kamen an einen großen goldenen Brunnen. Jack setzte sich auf den Rand des Brunnens und sah seinen Honey an. Er sprach zu ihr: Wieso willst du die Uniform nicht anziehen? Seine STimme war warnend, doch sie hörte sich nicht so an als würde er sie gleich anfallen und in ihren Gedärmen rumsullen.

Luciana folgte ihm schweigend es würde nichts bringen mit ihm ein Gespräch anzufangen, er würde ihr so oder so nur spartanisch antworten. Er war bestimmt nicht die Person mit der man den ganzen Arbend reden konnte ohne das es lanweilig wurde.
Sie setzte sich nicht zu ihm sonern blieb in einem gewissen Abstand stehen und schaute mal wieder wo anderst hin. "Weil ich keine putze bin." brachte sie knapp raus.

Bist du aber antwortete Jack. Er grinste frech, ihm kam eine Idee er packte sie sanft an den Schulter und näherte sich ihr.Ihre Gesichter waren nur noch wenige Zentimeter entfernt. Er legte seinen Kopf schräg.. Seine Lippen näherten sich den ihren. Plötzlich schuckte er sie in den Brunnen. Er fing an zu Lachen, es war ein ehrliches Lachen. Als er ihren Gesichtsausdruck sah. Er wurde von einem Lachkrampf geschüttelt der ihn noch ein paar Minuten in seiner Gewalt hatte.
Als er sich beruhigt hatte, ging er lächelnd auf sie zu und hielt ihr die Hand hin zum Raushelfen. Und war es sehr erfrischend? fragte er sie neckend.

Luciana verängte die Augewn zu schlitzen als er das aussprach, nein das war sie ganz sicher nicht. Auf einmal kam er er ihr nahe zu nahe doch bevor sie ihn wegschubsen konnte landete sie schon in den Brunnen, ihre weißes Kleid und auch die Unterwäsche wurde klitsch nass und ihre helle Haut kan darunter zum vorschein. Sie keuchte leise auf. bedäppert blieb sie dort sitzen.
Bis er ihr die Hand entgegen hielt und sie schonwieder so dämlich anmachte. Sie hasste ihn definitiv. Jedoch ergriff sie seine Hand, nicht um auf zu stehen. Nein mit einem ruck zog sie ihn zu sich runter in das kühle Nass. "Jetzt weist du wie erfrischend es ist." sagte sie spöttisch und stig selber aus dem brunnen hinaus.

Es war eigentlich zu erwarten gewesen. Sie zog ihn ins Wasser. Er landete mit dem Gesicht nach vorne im Wasser. Es war kühl. Er spürte wie seine Kleidung die kalte Flüssigkeit aufsog. Ihn störte es nicht. Er packte sie als sie gerade über den Brunnenrand kletterte und zog sie mit beiden Armen zu sich. Jack fiel nach hinten zurück in das kalte Nass. Er lachte und ließ sie los. In manchen Dingen konnte man noch immer den normalen Jungen in ihn erkennen, auch wenn es manchen schwer fiel. Er ging zu ihr und hielt ihr die Hand hin, damit sie sich daran hochziehen konnte. Jack stand knietief im Wasser. Seine Haare klebten an seiner Stirn und er war bis auf die Haut durchnässt. Kleine Rinnsale floßen an seinem Körper hinab.

Grade war sie schon fast aus dem wasser drausen da wurde sie schon wieder hineingezogen und landete ein weiteres mal unterwasser. Ihr Blondes Haar klebte an ihrem Hals und in ihrem Gesicht und ein kleines Lächeln lag auf ihren Lippen. Sie schüttelte den Kopf und die Haare peitschten ihr in das Gesicht doch es störte sie nicht. Sie nachm seine Hand und zog sich hoch.
"Mistkerl." grummelte sie doch man hörte das es nicht sehr ernst gemeint war. Wieso fand sie ihn grade irgendwie nett? Sie regte sich innerlich über sie selbst auf und zog geschwind ihre Hand aus seiner. Sie hatte ihn trotzdem keinen Moment an geschaut, sie nahm regeln die sie sich selber gab ernst. Schnell zwirbelte sie ihre Haare zusammen und presste das Wasser aus ihnen trotz allem waren sie immernoch sehr Nass.
Wacklig sprang sie aus dem Brunnen und sah an sich runter, ihr Kleid war nicht mehr rein weiß sindern hatte an der Hüffte einen Roten Fleck, das war Blut da war sie sich sicher, aber wie immer hatte sie nicht gemerkt wie sie sich verletz hatte. Schnell hilet sie ihren Arm vor den Blutflack damit Jack es nicht sah, doch wieso sie es tat wusste sie nicht.

Jack sprang ihr hinter her. Auch er war bis auf die Haut durchnässt, er sah die Wunde an ihrer Hüfte nicht. Es sah lediglich so aus als hätte sie ihren Arm in ihre Seite gestützt. Sein Lachen war verschwunden. Sein Gesicht zeigte wieder keine Emotion. Nichts erinneerte an das Lachen, das sich vorher um seine Lippen geschmiegt hatte. Lass uns reingehen Ohne auf ihre Antwort zu warten ging er den Kiesweg entlang zurück zur Tür. Er drehte sich nicht um als die beiden nach einer geraumer Zeit an seinem Zimmer ankam. Ohne zu zögern ging er hinein. Als er sie erblickte bemerkte er erst jetzt das man durch ihr weißes Kleid hindurch sehen konnte. Zieh dir was anderes an. sagte er nur und ging zum Kleiderschrank. Er holte ein paar Kleiderpaare und verschwand im Bad. Er schloss die Tür hinter sich. Beinahe hätte er schon wieder nach gegeben. Erst jetzt viel ihm auf das sein Gesicht förmlich glüte... Er nahm eines der Handtücher und schmiss es aus der Tür in sein Zimmer. Er nahm sich selber ein und trocknete sich ab.

----> Jacks Zimmer

----> Ryukais Zimmer

Von dem, was sie bis jetzt gesehen hatte war sie sehr positiv überrascht. Vor allem aber der Garten hatte schnell Beliebtheit gefunden. Nicht nur, weil er wirklich schön war, sondern weil sie ja auch aus einem bestimmten Grund hier war. Einige Blicke zur Seite und zurück um sich zu vergewissern, das man allein war. Fast sah es aus, als hätte man etwas schlimmes vor, wirkte direkt verdächtig. Doch wollte sie nur davon ausgehen, das sie niemanden verletzte. Ryu zupfte noch mal kurz ihr blaues Oberteil zurecht- eines ihrer Lieblingskleidungstücke wohlgemerkt- und legte dann beide Hände um den Griff des Katanas. Sie schloss die Augen und hörte das metallische und wohlbekannte Geräusch, als sie es aus der Scheide zog. Es sah fast so aus, als sei das Schwert zu lang, um von ihr gezogen zu werden, aber es passte genau. Alle Muskeln in ihrem Körper waren angespannt und sie atmete ruhig die frische Sommerluft ein. Ohne Vorwarnung schnellte sie nach vorne und zog die Klinge geschmeidig durch die Luft. Sie liebte es einfach, sich im Umgang mit ihrem liebsten Besitzes (neben Artemis) zu vergnügen.

pp: der große Baum

Als Richard den Brunnen sah, musste er erneut zugeben, sie hatten hier Stil, es erinnerte ihn ein wenig an die Zeit des Absolutismus, als sich die Menschen noch Gedanken darüber gemacht hatten, wie sie aussahen. Er umkreiste den Brunnen, und fuhr mit dem Fingerspitzen über das kalte Wasser, während das Gold in der Sonne glitzerte und ihm sogar ein wenig blendete. Ja, hier gefiel es ihm, es war der ideale Platz, um seinen Vorstellungen Form zu geben. Er konnte schließlich nicht zulassen, dass Amazone so herumlief. Es war Richards Pflicht und Recht, ihr etwas zuzuschneidern, was zu ihr passte. So ließ er sich auf den Rand des Brunnens, der so viel besser war als die schmutzige Erde von gerade eben, und wollte anfangen zu zeichnen, als ihm die Figur auffiel, die mit einem Schwert die Luft zu zerschneiden schien. Sie hatte wundervoll langes Haar, und diese ausgefallene Haarfarbe bannte seine Aufmerksamkeit. Sie ließen sie irgendwie recht cool aussehen. Sie kam zwar nicht gegen Silberhaar an, denn seine Haare glitzerten, aber er wollte unbedingt diese Haare mal aus der Nähe betrachten...dummerweise schien es eine Angewohnheit von Leuten mit märchenhaft langen Haaren zu sein, ein Schwert mit sich zu führen, und so zögerte er erstmals, die kühle Schönheit anzusprechen.

Ryukai war ganz in ihrem Element, als die Klinge hinab schnitt, und dann weiter die gewollten Wege ging. Bis jetzt hatte sich noch niemand hier her begeben und sie gestört, also hatte sie sich in aller Ruhe aufwärmen können. Als sie hier hin zu der Schule gefahren war, hatte Ryu pausenlos still sitzen müssen. Etwas, das sie gar nicht mochte- zumindest nicht wenn es nicht anders ging. Es war immer so das es sie zu Tode nervte, wenn man ihr etwas verbieten wollte. Also wollte sie umso mehr dieses Verbot brechen und einfach ignorieren. Wenn es ihrem eigenen Willen entsprochen hätte still zu sitzen, hätte es sie nicht aufgeregt, aber da man Rumhampeleien verbot, hatte sie sich dagegen gesträubt. Umso mehr genoss sie nun ihre Bewegungsfreiheit.
Ohne Vorwarnung stiess sie die Waffe in den Boden und streckte sich ausgiebig. Erst jetzt bemerkte die blauhaarige, das jemand am Brunnen saß. War er schon lange dagewesen? Anstatt etwas zu sagen starrte sie auf den blonden und fragte sich die ganze Zeit, wie lange er schon da saß.

Als Ryukai aufhörte, mit ihrer Katana zu trainieren und Richard anstarrte, starrte er einen kurzen Moment lang zurück, dann legte er sein Block und Kuli auf dem Schoß und fing an, aufgedreht zu klatschen.
-"Bravo! Also, ich weiß nicht zu was das nutze sein soll, was du da machst, Süße, aber es sieht sehr elegant und aufregend aus..." versprach er aufrichtig und wechselte den Blick zwischen Ryukai und dem japanischem Schwert. Er jedenfalls sah keine Gefahr weit und breit, dass sie das Schwert so bedrohlich durch die Luft sausen lassen musste...aber sehr gut sah dass aus. Und dann auch noch in Kombination mit dem Brunnen! Es gab bloß eine kleine Sache die den jungen Londoner irritierte: das sie ganz in Blau angezogen war. Aber sonst fand er sie ebenfalls ungewöhnlich hübsch...er würde sterben,um einmal diese Haare anzufassen, wirklich.

Als der Fremde Schüler einen Moment nur zurück starrte, dachte Ryu schon sie hätte ihn verschreckt, oder er würde nun etwas unhöfliches sagen, weil sie ihn pausenlos anstarrte. Umso überraschter war sie, als er anfing zu klatschen. Was war nun los? Ryu sah erst noch verwirrter aus als zuvor schon, und was er sagte trug nicht zur Besserung des Zustands bei. "Haha, vielen Dank", meinte sie dann erfreut und kratzte sich am Hinterkopf. Das jemand so etwas sagte war neu. Der Junge schien etwas anders zu sein als die, die sie sonst traf. Aber bisher hatte sie einen recht positiven Eindruck. Ohne Zögern zog sie mit einer Hand das Katana aus der Erde und schwang es locker über die Schulter. Mit einem breiten Lächeln ging sie auf den Brunnen zu, der ihrer Meinung nach viel zu goldig war, und streckte Richard die freie Hand entgegen.
"Mein Name ist Ryukai, bin erfreut dich kennen zu lernen!"

Richard wich ein wenig mit dem Oberkörper zurück, um nicht zu nahe an dem Schwert zu geraten, hielt sich ordentlich fest, um nicht nach hinten zu fallen, und nahm ihre Hand entgegen und schüttelte sie einmal ordentlich.
-"Richard Kelly, angehender Designer, die Freude ist ganz meinerseits, glaube mir..." versichterte er ihr mit einem erneuten prüfenden Blick.

Als man etwas zurückwich, oder zumindest versuchte ein wenig Abstand zu bekommen, ging sie einen Schritt zurück und folgte seinem Blick. Sofort verschwand die Klinge wieder in der Schwertscheide und Ryu lächelte leicht entschuldigend. "Designer? Wow, hört sich ja nach einem interessanten Beruf an." Ihr Blick wanderte zu dem Block der Richard gehörte. "Arbeitest du momentan an etwas Bestimmtem? Oder einfach nur so..?", wollte sie wissen und liess sich neben ihm auf dem Brunnenrand nieder. Das er sie mit einem prüfendem Blick ansah, fiel ihr in ihrer Begeisterung gar nicht auf. Immerhin war Richard ihre erste Bekanntschaft an dieser Schule, außer der Sekretärin (aber die zählte ja nicht).

Ein wenig erleichtert, dass nun diese gemeingefährliche Waffe zwischen ihnen verschwunden war, entspannte sich auch Richard wieder, aber sein Lächeln war für kein einzigen Moment verschwunden. Als sie anmerkte, dass Designer ein interessanter Beruf ist, nickte er zustimmend.
-"Beruf ist schon fast nicht das richtige Wort dafür, Engel...es ist Bestimmung" flüsterte er ehrfürchtig. Er liebte einfach sein Beruf, wahrscheinlich war er ein Workaholic. Für Richard war die ganze Welt eine Modenschau. Als sie sein angehendes Werk bemerkte, nickte er heftig, und seine Augen funkelten auf wie Jaden, während er stolz den Block von sich weghielt. "Ja, ich habe vorhin eine bildhübsche Amazone getroffen- hier wimmelt es anscheinend nur so von gutaussehenden Menschen- und ich will ihr etwas schneidern, etwas was zu ihr passt, etwas Einzigartiges" erklärte er gutgelaunt, "die Ideen sind schon hier drin" er tippte sich auf die Stirn und schielte Ryukai zu, "ich muss ihnen nur noch Form geben..." sein Herz trippelte in seiner Brust wie eine Wüstenspringmaus, und die Sonne fühlte sich einfach nur toll an.
Dann musterte er Ryukai erneut interessiert. Wenn er hiermit fertig war, kannte er also noch jemanden außer Silberhaar, den er erwarten konnte. "Ich mag deine Haare" merkte er plötzlich an, "Sie sind so lang und außergewöhnlich...da hüpft doch jedes Designerherz. Ich meine, sie erinnern mich an einen türquisfarbenen Fluss der sich in der Mittagssonne badet" er lächelte gelassen und seine Finger kribbelten erwartungsvoll.

Seine Wortwahl war wirklich etwas seltsam, aber sie nahm es einfach hin und fand es irgendwie witzig. So wie er seinen Beruf beschrieb musste er ihn wirklich lieben. Es war toll, wenn Leute ihren Beruf nicht einfach als öden Job sahen, sondern Spaß daran hatten und auch so begeistert davon waren. Was sie selbst machen wollte, wenn sie mit der Schule fertig war wusste sie noch keineswegs. Aber Ryukai machte sich auch keine Gedanken darum. Es lag noch in ferner Zukunft, also würde sie sich auch erst dann darum sorgen.
Lieber hörte sie nun weiter Richard zu, der ganz hin und weg zu sein schien. "Eine Amazone? Sie muss wirklich hübsch gewesen sein... Ich bin echt gespannt was du für sie basteln willst! Meinst du ich darf es mir anschauen, wenn du fertig bist?", fragte sie begeistert. Mode und ähnliches waren nicht gerade ihr Gebiet, aber ansehen wollte sie es sich trotzdem unbedingt.
Etwas überrascht sah sie auf eine Strähne ihres Haares hinab und hielt es sich mit zwei Fingern vor die Augen. "Wirklich?" Leicht ratlos beäugte sie die Strähne und fragte sich wie man angesichts dessen eine solche Formulierung dafür gefunden hatte. "Danke. Auch wenn ich nichts besonderes daran sehen kann", grinste sie zurück.

Er nickte erneut, sodass seine blonde Mähne um ihn flog.
-"Leuchtend rote Haare, zarte, exotische, asiatische Züge, und eine Figur wie man sie nur in Filmen sieht..."bestätigte er mehr für sich hin und seufzte sehnsüchtig. Sie würde sicher umwerfend in seiner Kollektion aussehen. Um-wer-fend. Als er jedoch das Gesicht der Amazone mit der der kühlen Schönheit verglich, kreuzte er die Beine übereinander und lehnte sich ein wenig zurück, um sie besser zu betrachten. "Du bist auch Asiatin, nicht wahr?" riet er und legte den Kopf schief. Ja, heute lachte ihn die Welt an.
Nun ja, wie auch immer, sie stellte eine viel Wichtigere frage, die er liebend gern beantworten würde. "Natürlich darfst du es dir anschauen, Schnuckel!"stieß er erfreut aus. Je mehr Leute seine Kollektion sahen, desto besser.
Sie empfand ihre Haare als nichts Besonderes? Er hob überrascht die Augenbrauen. Also, entweder war sie viel zu bescheiden, oder sie hatte keine Fantasie. Er sah den Fluss klar vor sich. Er presste die Lippen aufeinander, und starrte eine Weile lang vesteift ihre Haare an, doch dann entkam es ihm doch. "Könnte ich deine Haare mal anfassen? platzte es aus ihm heraus.

Wie man es ihr vorschwärmte musste es sich wirklich um ein bildschönes Mädchen handeln. Sie versuchte sie sich in Gedanken vorzustellen. Sie hatte ein ungefähres Bild vor sich und hing diesem lächelnd nach. Hier auf der Schule waren wohl nur besondere Leute, was? Jeder auf seine eigene Art besonders, aber das war doch gerade der Reiz. Sie hoffte auch jemanden finden zu können, der die gleichen interessen teilte wie sie und sich einmal mit ihm im Kampf messen zu können.
Als er fragte, ob sie auch Asiatin sei nickte sie. "Ja, ich wurde in Japan geboren. Aber ich habe nicht viel von dem Land gesehen, da ich die meiste Zet in Deutschland gelebt habe. Und nun bin ich hier", verkündete sie vergnügt. "Es ist immer schön fremde Länder zu sehen. Sie sind alle so unterschiedlich." Leicht kicherte sie, als Richard seine Frage stellte. "Aber sicher!" Kurz musterte sie ihn. "Wo kommst du eigentlich her?"

Richard streckte die Beine vor sich aus und musterte seine stiefelspitzen. Gern hätte er mit den Beinen ein wenig gebaumelt, doch leider war er zu groß dafür...er hörte wie gewohnt nur mit halben Ohr zu, und doch bekam er alles mit. Hier gab es ziemlich viele Japaner, fiel ihm auf. Vielleicht hatte diese Schule dort verstärkt Werbung gemacht...? Aber was scherte es ihm, hauptsache, die hübschen Mädchen waren hier, wo er auch war. Als sie zustimmte,griff er sogleich danach, und er schauderte wohlig. Sie fühlten sich sogar noch besser an, als er sich das vorgestellt hatte...nachdenklich wickelte er die blaue Strähne um seinen langen Finger.
-"...gut gepflegt" bemerkte er anerkennd, bevor er ein wenig unbehaglich dreinblickte. "äh, hm, England, London" sein Blick wechselte nervös zwischen seinen Finger und Ryukai, für einen kurzen Moment sah man durch seine gelassene, fröhliche Art hindurch. Er mochte es nicht, allzu sehr über sich zu reden. Doch er fing sich schnell wieder, sodass wieder sein selbstgefälliges Lächeln sich auf seinem Gesicht breitmachen und sein Blick tödlich gelangweilt wirkte. "und was führt dich hierher, Schnuckel?" wechselte er das Thema, "bist du ein Honey? Nein, oder?"

Seine kurze Nervosität bemerkte sie gar nicht. Sie hatte es auch nicht so damit Gefühle zu deuten, oder überhaupt damit umgehen zu können. Trotzdem hakte sie nicht weiter nach, da sie andere ja auch gleich um einen zehn-Seiten-Lebenslauf bitten konnte, wollte sie sich wirklich über sie informieren. Auf die Bemerkung zu den Haaren lächelte sie wieder freundlich. "Ich geb mir Mühe."
"Ähm, nein, Schülerin. Ich mag dieses System mit den Honeys und ihren Mastern nicht sonderlich..", gab sie zu und sah kurz zu Boden. Sie verstand es einfach nicht, wie man sich auf so etwas einlassen konnte. Das machte doch keinen Spaß und war irgendwie... erniedrigend. Und das nur wegen des Geldes... Sie selbst verstand diese Sorgen nicht.
Sie blickte aber sofort wieder auf und sah Richard an, als sei ihr gerade wieder etwas eingefallen. "Oh, ich hoffe ich störe dich nicht bei deinen Zeichnungen! Immerhin wolltest du der schönen Walküre ja ein tolles Outfit zaubern, und es wäre unschön dich davon abzubringen."

-"Ich bin auch Schüler" sagte er lächelnd und blickte Ryukai aus seinen jadegrünen Augen und einem leichten Grinsen an, "wenn wir auch noch die gleiche Lieblingsfarbe haben, könnte man uns als Seelenverwandte bezeichnen, meinst du nicht auch, Schnuckel?" kicherte er und fuhr dann fort: "Ich wäre sehr gern ein Master geworden. Man kümmert sich um andere, denen es nicht so gut geht, das ist eine solidäre Geste. Außerdem hat der Gedanke an einen Gehilfen schon was...vor allem für berufliche Zwecke" entspannt ließ er den Kopf zurückhängen, sodass seine blonde Mähne ebenfalls zurückfiel, damit die Sonne auch sein Gesicht erreichte. In London gab es selten wirklich gutes Wetter, fand er, obwohl ihm jeder Londoner wahrscheinlich widersprochen hätte. Er schloss die Augen. "Keine Walküre...Amazone" verbesserte er sie automatisch mit einem sanften Murmeln. "Und du störst mich überhaupt nicht, Schätzchen" er öffnete wieder die Augen und musterte sie, "so ein Augenschmaus wie du ist viel mehr eine Inspiration als ein Hindernis, mh-hm"

Auch ein Schüler also. Wäre er ein Master gewesen, wäre sie etwas enttäuscht. Dafür war er viel zu nett. Komisch, aber nett. Doch so wie er es sagte, ergab es auch wieder Sinn. Einem helfen und dafür Hilfe bekommen. Trotzdem war ihr dieses System irgendwie nicht geheuer. Und bestimmt dachten nicht alle so gut wie Richard über die Sache und nutzten es aus.
"Hm, meine Lieblingsfarbe ist blau." Sie deutete auf ihre Haare und Klamotten. "Irgendwie hab ichs damit. Aber weiß ist auch toll." Da sie klein war, schaffte sie es im Gegensatz zu Richard mit den Beinen zu wippen. Sie saß nunmal nicht gerne still. Über ihren kleinen Fehler allerdings ärgerte sie sich etwas. "Wie unachtsam" Sie faltete die Hände zusammen und neigte den Kopf. "Entschuldige, eine Amazone natürlich, ich bin wirklich unachtsam", fügte sie mit einem Lachen hinzu. Sie sollte genauer hinhören, wenn jemand etwas erzählte. Das sagte zumindest ooft einer ihrer Lehrer, aber meist auch nur, weil sie im Unterricht nicht aufpasste, sonst lauschte sie eigentlich ganz aufmerksam den Worten anderer.
"Dann ist ja gut", meinte sie zu seiner Antwort und sah leicht verlegen drein. "Ich glaube so viele Komplimente habe ich gar nicht verdient."

Das hatte sich Richard schon gedacht, dass ihre Lieblingsfarbe blau war. Grübelnd nahm er eine Strähne seines eigenen Haaren und drehte es um seinen Finger, während er unter seinen langen blonden Wimpern zu ihr hinab blinzelte. Es sah sicher interessant aus, da Kyukai besonders klein zu sein schien, und Richard besonders groß war.
-"Ich liebe weiß. Absolut. Wenn man dieser Farbe keine Beachtung schenkt, färbt sie sich grau, blau oder gelb und sieht nicht mehr halb so hübsch aus. Eine anspruchsvolle Farbe, also" murmelte er ein wenig eitel vor sich hin und verstummte schließlich vollends, und verschwand mal wieder kurz in seine eigene Welt. Sein ganzes Zimmer war in weiß eingerichtet...obwohl, grün mochte er auch. Grün war Leben. Ein kleines wenig ärgerte es ihm schon.Schließlich sollte er als Designer allen Farben gegenüber tolerant und offen sein. Aber diese zwei Farben passten einfach am besten zu ihm...
über ihre letzte Bemerkung hob er eine Augenbraue. "Jeder brauch Komplimente, Schätzchen. Es lässt einen innerlich erblühen, und diese Schönheit strahlt nach außen. Es stärkt das Ego" er hob einen Zeigefinger, wie er es so oft tat, wenn er andere über seine Lebenssicht belehrte.

Bei allem was er sagte hörte sie Aufmeksam zu. Vor allem die Worte, die er über ihre Lieblingsfarbe verlor gefielen ihr. Jemand der so etwas zu schätzen schien. Eine Seltenheit heutztage. Nun fing die blauhaarige auch noch an mit ihren Fingern auf dem Rand des Brunnens herum zu tippen. Nicht aus langeweile, sondern einfach, weil sie sich bewegen musste. Am schlimmsten war es immer im Unterricht...
Ryu kicherte leise. "Ich mag dich, Richard", meinte sie dann vergnügt. Ihre erste Bekanntschaft auf dieser Schule war eine sehr angenehme. So war man guter Hoffnung, das es auch so gut laufen würde. Als Ryu noch etwas hinzufügen wollte, meldete sich ihr Magen dazwischen und knurrte vor sich hin. "Ehe.. sorry, ich habe heut noch nicht sonderlich viel gegessen.." Mit einem Sprung landete sie vor dem Brunnen und sah über Schulter grinsend zurück. "Magst du vielleicht auch etwas essen? Ich lade dich ein."